Tafel Kaarst verzeichnet über 400 Kunden

Tafel Kaarst verzeichnet über 400 Kunden
Dauerspender*innen gesucht: der Trägerverein braucht Planungssicherheit, ihre Dauerspende trägt dazu bei. Herzlichen Dank!

Rasanter Anstieg fordert Einsatz und weitere Geldspenden

Seit Januar 2023 hat sich die Zahl der Tafel-Kunden in Kaarst mehr als verdoppelt. Dank eines rund 100-köpfigen Teams von ehrenamtlichen Mitgliedern ist die wöchentliche Ausgabe von Lebensmitteln an bedürftige Mitmenschen zwar vorerst gesichert. Doch der Verein Kaarster helfen e.V. braucht Dauerspender*innen, die sich für ihren Heimatort finanziell engagieren und dauerhaft monatlich Geld spenden wollen.

Seit Jahresbeginn arbeitet die neue Tafel Kaarst digitaler, schneller, effizienter und kommunikativer als noch in 2022. Leo Erdtmann, Geschäftsführer des Kaarster helfen e.V., betont, dass der rasante Anstieg der Tafel-Kunden von 85 im Dezember´22 auf heute über 400 fast unglaublich sei. „Der Wille unseres Tafel-Teams, allen Kunden jeden Donnerstag zu helfen, ist aber noch unglaublicher“, sagt er dankbar und nicht ohne Stolz. Als neue Vereinsabteilung sei der Bereich „Tafel Kaarst“ im letzten Winter innerhalb weniger Wochen sehr stark gewachsen. Der Verein habe neben neuen, ehrenamtlichen Mitgliedern auch eine umfassende, neue Verantwortung für die Mit*Menschen hier in Kaarst erhalten. „Diesen Einsatz und diese Verantwortung übernehmen wir sehr gern “, bestätigt Wolfgang Mielke, 2. Vorsitzender, „denn Kaarst für Kaarster, dieses Motto verfolgt unser Verein ja bekanntermaßen seit seiner Gründung in 2015.“ Und Erdtmann ergänzt: „Helfende Hände, die zum Beispiel als LKW-Fahrer bei den Abholfahrten und auf eigenes Risiko Touren übernehmen wollen, werden auch weiterhin gesucht.“

Langfristig Fixkosten absichern

Mit Fördermitteln und Geldspenden soll in den kommenden Wochen ein eigener Kühl-Lastwagen für den Trägerverein angeschafft werden. Schatzmeister Rony Nono sagt dazu: „Nur mit weiteren, dauerhaften und monatlich gesicherten Geldspenden können wir mittel- und langfristig Fixkosten wie diesen neuen LKW, die notwendige Lagerfläche, Strom- und Tankkosten oder den Kauf von Kühlgeräten für die Tafel Kaarst finanziell absichern.“ Einzelne Spendeneingänge seien großartig und so wichtig. Jeder Cent, den der Verein Kaarster helfen e.V. erhält, ginge seit 2015 an Mit*Menschen, denen es nicht so gut geht. „Der Verein, der sich bisher rein durch freiwillige Spenden finanziert, hatte jedoch bis dato keine monatlichen Ausgaben in dieser Größenordnung“, berichtet Nono mit Blick auf die neuen Pflichten des Vereins. Der vom Vereinsvorstand und dem Tafel-Team gemeinsam erstellte Finanzplan steht und sichert die Herausforderung der Tafelausgabe ab. Jedoch wäre es für alle Ehrenamtlichen des Vereins ein echter Glücksfall, mit planbaren Einkünften zu kalkulieren und Dauerspender*innen für eine Monatsspende begeistern zu können.

Gesamtgesellschaftliche Aufgabe

„Kaarst ist in gewisser Weise eine gut situierte Stadt. Viele Menschen können sich das Meiste leisten, auch vor dem Hintergrund angestiegener Energie- und Lebenshaltungskosten“, sagt Ursula Baum, die neben ihrer Arbeit als Kaarster Bürgermeisterin auch seit 2015 erste Vereinsvorsitzende ist. Für sie ist es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, da von 43.500 Kaarster Einwohnern rund 400 Mitbürger*innen zur Tafel gehen müssen, um über die Runden zu kommen. Und die weitere Entwicklung angesichts von Krieg und Inflation stimmt nicht gerade optimistisch. Laut Baum sei „…im Laufe diesen und nächsten Jahres mit einem weiteren Anstieg der Tafel-Kunden zu rechnen…“, dies erfordere auch in einer Stadt wie Kaarst weiteres Engagement.

Mit Herzblut bei der Sache

Täglich organisiert Marie-Luise Grüe mit ihrem Mann und Helfer*innen die Abholfahrten der Lebensmittel im Umkreis von bis zu 40 km rund um Kaarst. Eine zeitintensive Arbeit, die Alle mit viel Herzblut und zum Teil mit privaten Autos erledigen. „Ohne die Unterstützung der Tafel des Vereins Meerbusch hilft e.V. kämen wir derzeit schnell an unsere Grenzen“, erklärt Grüe dankbar. Hilfe und Kooperation haben unter Anderem Supermärkte, Firmen, Getreidemühlen sowie Gemüseproduzenten aus der Region zugesagt. „Die Bandbreite der Sachspender*innen ist groß, deren Hilfe unkompliziert, aber deren Wille zu helfen ist einfach begeisterungswürdig!“ Für sie und ihre Vereinskollegen hat die Übernahme der Tafel Kaarst durch den Trägerverein Kaarster helfen e.V. sehr Vieles sehr stark verändert. Hinzu kommt das gute Gefühl bei allen Helfer*innen, dass die Tafeln - nicht nur in Kaarst, sondern in ganz Deutschland – bekanntlicher Weise zahlreiche Lebensmittel vor der Vernichtung retten.

Zeichen der Solidarität

Seit der Neuaufstellung der Tafel Kaarst sind Sabine Kühl und Thomas Humpfle auch Teil des engagierten Leitungsteams. Ihrer beider Fachwissen setzen sie sehr gern zum Gelingen der wöchentlichen Tafelausgabe ein. „Durch das zeitlich optimierte Abholsystem erhalten die Tafelkunden jetzt am üblichen Ausgabetag ohne größere Wartezeiten Lebensmittel und Dinge des täglichen Lebens“, erklärt Sabine Kühl, die die Einsatzzeiten der Helfer*innen koordiniert. Vier Donnerstage im Monat werden von vier Helfergruppen im Wechsel bewältigt. Dazu absolvieren Alle in ihrer Freizeit auch Hygieneschulungen beim Rhein-Kreis Neuss. Die Kunden erhalten neben haltbaren Grundnahrungsmitteln auch Obst und Gemüse sowie Hygieneartikel – aber Alles immer nur nach Verfügbarkeit und Mengen an den Sachspendestellen in der laufenden Kalenderwoche. Die Arbeitseinsätze in der Ausgabestelle, welche auch mal wegen Krankheit kurzfristig abgesagt oder aus anderen Gründen neu zugeteilt werden müssen, laufen auf dem Computer von Sabine Kühl zusammen. Thomas Humpfle ist der Mann für alles Technische und er hält Kontakt zu den anderen, benachbarten Tafel-Vereinen sowie dem Bundesverband. Humpfle kümmert sich um die Zusammenarbeit und er hat die Abläufe am Ausgabetag im Griff. „Nur durch den regen Erfahrungsaustausch und die effektiven Praxistipps aus Meerbusch, Willich, Dormagen und Grevenbroich konnte uns der Start und das jetzige Tagesgeschäft gelingen“, erklärt er dankend. Für ihn ist die partnerschaftliche Arbeit und das faire Miteinander mit den angrenzenden Städten und deren Tafel-Vereinen ein sehr großes, positives Zeichen der Solidarität in schwierigen Zeiten.

Arbeitsfähig und digitalisiert

Der Bundesverband der Tafeln Deutschland e.V. hat den Träger Kaarster helfen e.V. direkt nach dessen Satzungsänderung im Dezember2022 als volles Mitglied anerkannt. Die rechtlichen Rahmenbedingungen wurden damals vom Vereinsvorstand in kürzester Zeit geschaffen. „Alle haben an einem Strang gezogen“ erinnert sich Rena Wertheim, 2. Vorsitzende, „ob Notarin, Bank, Finanzamt, unsere Mitglieder, ob Stadtverwaltung oder unser Kaarster Netzwerk, ja selbst das Amtsgericht: nach nur drei Monaten war unsere neue Vereinsabteilung arbeitsfähig.“ Bereits 125 Kaarster Familien wurden am Eröffnungstag, dem 05.01.23, in die digitale Datei der Kaarster Tafel aufgenommen und erhielten ihre Ausweiskarten. Dank der Fachkompetenz von Elmar Kuhlmeier, Günter Zielke und ihren Teamkollegen sind alle Verwaltungsaufgaben der Tafel vollständig digitalisiert. Aktuell sind mehr als 150 Haushalte mit über 400 Menschen, davon zahlreiche Kinder, registriert. All diese Tafel-Kunden ergänzen ihren Lebensmittelbedarf derzeit in Teilen oder bestreiten ihn sogar zu 100 Prozent durch die Abholung bei der Tafel Kaarst. Menschen aus Deutschland, der Ukraine, Afghanistan, Syrien, Somalia und weiteren Ländern sind auf diese Unterstützungsleistung angewiesen.

Große Anteilnahme und Spendenaufruf

Über viele, positive Erfahrungen der letzten Wochen kann das Tafel-Team und der Vorstand des Kaarster helfen e.V. berichten. Ein großer Dank gilt der katholischen wie auch der evangelischen Kirchengemeinde, dem Netzwerk Kaarst mit seinen Firmen, Institutionen, Vereinen, Schulen und Privatpersonen. Spendensammlungen in Schulen oder auf Geburtstagsfesten kamen dem Verein besonders in den letzten Wochen zu Gute. Die motivierende und effektive Zusammenarbeit mit den Tafeln der Nachbargemeinden und der Stadtverwaltung – die Summe all dieser großen Anteilnahme und der Unterstützung haben dazu beigetragen, dass die Tafel Kaarst so erfolgreich arbeitet. Unter tafel-kaarst@kaarster-helfen.de können sich Helfer*innen weiterhin melden/bewerben. Sachspender*innen/Firmen/Erzeuger melden sich bitte ebenfalls direkt bei der Tafel Kaarst.

Anfragen per Briefpost richten Mitbürger*innen bitte an:

Kaarster helfen e.V., Postfach 20 22 02, 41553 Kaarst.

Anfragen zur Vereinsarbeit des Kaarster helfen e.V. senden Interessierte bitte an info@kaarster-helfen.de

oder nutzen die Homepage unter www.kaarster-helfen.de


Geldspender*innen nutzen bitte das Vereinskonto des

Kaarster helfen e.V., Sparkasse Neuss,

IBAN: DE 88 3055 0000 0093 5045 20


Die dringend gesuchten Dauerspender*innen richten bitte einen eigenen Dauerauftrag mit dem Vermerk „Tafel Kaarst“ ein, ebenfalls an Kaarster helfen e.V., Sparkasse Neuss,

IBAN: DE 88 3055 0000 0093 5045 20

© Kaarster helfen e.V. und greycells.de, Vorst

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